Reha-Info 06/2011 - Editorial
„Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation hat sich in 4 Jahrzehnten bewährt.
Heute präsentiert sie sich als eine vitale Institution mit innovativen Ideen und einer kompetenten Geschäftsführung – eine Institution, die von ihren Mitgliedern gebraucht und unterstützt wird“, so der damalige Bundesminister für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz, anlässlich der 40-Jahr-Feier der BAR im Februar 2009 in Berlin.
Wir haben es vernommen und als Ansporn verbucht und mit viel Engagement und neuen Methoden das Herzstück der BAR-Arbeit vorangetrieben:
die Kooperation der Reha-Träger und eine entsprechende Koordination der Leistungen zu optimieren. Das geht nur partnerschaftlich. Gemeinsam mit ihren Mitgliedern will die BAR die Verknüpfung von humanitärem und wirtschaftlich sinnvollem Handeln im Bereich der Reha und Teilhabe verwirklichen. Die condicio sine qua non hierfür – die Bedingung ohne wenn und aber – postuliert heute die UN-Behindertenrechtskonvention mit ihrer Forderung nach einer inklusiven Gesellschaft.
„Inklusion als zentraler Gedanke der UN-Behindertenrechtskonvention ist ein Thema, das die gesamte Gesellschaft angeht“, sagte auch Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, zum Start der Kampagne „Behindern ist heilbar“. Das Thema müsse ins Bewusstsein aller Menschen in Deutschland gebracht werden. Hier ist auch die BAR gefordert. Den vielstimmigen Chor ihrer Mitglieder muss sie zu einem Gleichklang verbinden. In der Musik besteht der Klang aus mehreren Tönen. Es gibt verschiedene Akkorde (Mehrklang) und Klangfarben. So wie ein Musikexperte die Einzeltöne eines Akkordes heraushören kann, so identifiziert die BAR die einzelnen Stimmen ihrer Mitglieder im vielstimmigen Chor der Reha und Teilhabe und versucht, sie zu einem harmonischen Einklang zu orchestrieren. Das kann zu Unstimmigkeiten führen. Und wie in der Musik verlangen Dissonanzen nach Auflösungen. Doch wir lebten nicht in der Postmoderne, kämen nicht immer häufiger Dissonanzen zur Geltung. Als Paradigma einer effizienten Streitkultur, sozusagen die Würze der Komposition: die dissonante Harmonie. Die BAR und ihre Mitglieder suchen nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner des Gleichklangs, sondern einen, der die denkbar beste Rehabilitation bedeutet.
In den nächsten Ausgaben stellen wir in der Reha-Info die Musiker des Orchesters vor, die Mitglieder der BAR. Den Auftakt macht die Bundesagentur für Arbeit. Danach geht es in alphabetischer Reihenfolge weiter. Wir hoffen bei den bevorstehenden Proben für die vielfältigen Aufgaben auf volle Besetzung.
Ihnen wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für 2012!
Bernd Petri
Geschäftsführer der BAR