Die ICF der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Die ICF gehört zur Familie der internationalen gesundheitsrelevanten Klassifikationen der WHO. Sie ergänzt die bestehenden Klassifikationen um die Möglichkeit, Auswirkungen eines Gesundheitsproblems auf unterschiedlichen Ebenen zu beschreiben und gehört zu den sog. Referenz-Klassifikationen:
- ICD - die Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme
- ICF - die Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit
- ICHI - die in Entwicklung befindliche Internationale Klassifikation der Gesundheitsinterventionen
Die WHO hat 2001 die Verwendung der ICF empfohlen. Seit 2005 steht sie in deutscher Sprache in gedruckter Form und auf der Internetseite des DIMDI zur Verfügung. Meilenstein auf dem Weg zur ICF-Implementierung in Deutschland war 2001 das Inkrafttreten des SGB IX und mit ihm eine Anlehnung an die ICF sowie die Fokussierung auf den Teilhabebegriff (Partizipation).
Die von der WHO beschlossene Systematik dient einer standardisierten Beschreibung von Gesundheitszuständen und mit Gesundheit zusammenhängenden Aspekten einschließlich der Aktivitäten und Teilhabe. Dabei schafft sie u.a. eine Sprache, die die Kommunikationen zwischen verschiedenen Benutzern, wie Fachleuten im Gesundheitswesen, den Betroffenen selbst, den Sozialleistungsträgern, aber auch Wissenschaftlern und Politikern erleichtern soll.
Die Nutzung der ICF setzt vor dem Hintergrund ihrer Systematik immer das Vorliegen eines Gesundheitsproblems voraus und deckt keine Umstände ab, die nicht mit der Gesundheit im Zusammenhang stehen, wie z. B. solche, die allein von sozioökonomischen Faktoren verursacht werden.
Struktur der ICF
Gesundheitsproblem
Der englische Begriff „health condition“ ist mit dem etwas engeren Begriff „Gesundheitsproblem“ übersetzt. Als Gesundheitsproblem werden z. B. bezeichnet: Krankheiten, Gesundheitsstörungen, Verletzungen oder Vergiftungen und andere Umstände wie Schwangerschaft oder Rekonvaleszenz. Das Gesundheitsproblem wird für viele andere Zwecke typischer Weise als Krankheitsdiagnose oder -symptomatik mit der ICD erfasst bzw. klassifiziert. Ein Gesundheitsproblem führt zu einer Veränderung an Körperstrukturen und/oder Köperfunktionen und ist damit Voraussetzung zur Nutzung der ICF.
Die ICF besteht aus zwei Teilen mit jeweils zwei Komponenten.
Teil 1 wird überschrieben mit dem Begriff "Funktionsfähigkeit und Behinderung". Er enthält die Komponenten "Körperfunktionen und -strukturen" sowie "Aktivitäten und Partizipation (Teilhabe)".
Teil 2 ist überschrieben mit dem Begriff "Kontextfaktoren" und untergliedert in die Komponenten "Umweltfaktoren" und "Personbezogene Faktoren" (Abbildung 1).
Abbildung 1: Struktur der ICF:
- TermineFokus-Seminar: Die ICF im Berufsalltagin Hamburg am 28. und 29. September – Bedarfsermittlung und sozialmedizinische Begutachtung im Fokus
- TermineOnline-Seminar: Einführung in die ICF am 6. AprilGrundlagen, Philosophie und Ziele der ICF – Bedeutung für Reha und Teilhabe
- BAR e.V.Rund um die ICF: Informationen, Fortbildung und Publikation der BARDie ICF steht bei der Umsetzung der Regelungen des SGB IX im Fokus.
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