BAR-Forum "Barrierefreiheit"
Seit 1982 setzt sich das BAR-Forum "Barrierefreiheit" für die gesellschaftliche Partizipation von Menschen mit Behinderungen und chronisch kranker Menschen ein, um so dem umfassenden Rehabilitationsgedanken gerecht zu werden. Inklusion wird als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden, denn ein Rehabilitationserfolg kann langfristig nur gesichert werden, wenn technische, soziale und die Barrieren im "Kopf" beseitigt werden. Mit der Verabschiedung der UN-Konvention über die Rechte für Menschen mit Behinderung ist eine wichtige Grundlage für das BAR-Forum geschaffen worden. Der Artikel 9 "Barrierefreiheit" ist von besonderer Bedeutung, denn der Anspruch auf volle Teilhabe bedeutet, Barrieren zu beseitigen und Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt in alle relevanten gesellschaftlichen Lebensbereiche einzubeziehen. Das BAR-Forum "Barrierefreiheit" versteht sich als Fachforum, in dem Ideen und Informationen ausgetauscht sowie Stellungnahmen erarbeitet werden.
Das BAR-Forum "Barrierefreiheit" hat folgende thematische Schwerpunkte:
- Verkehr: Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dadurch wird oftmals erst ermöglicht eine Ausbildung zu absolvieren, berufstätig zu sein, soziale Kontakte zu pflegen und Freizeitangebote zu nutzen.
- Bauen und Wohnen: Barrierefrei gestaltete Lebensbereiche sind eine der maßgeblichen Voraussetzungen für eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben in der Gesellschaft. Im Bereich des Bauens zählen hierzu insbesondere Wohngebäude, öffentliche Gebäude, Straßen, Wege und Plätze.
- Information und Kommunikation: Zur barrierefreien Information und Kommunikation gehören u.a. leichte Sprache, Höranlagen für Menschen, die nicht (mehr) gut hören können, Schrift - und Gebärdensprach-Dolmetscher/innen sowie Brailleschrift.
- Arbeit und Freizeit: Arbeit ist mehr als die reine Existenzsicherung. Sie ist sinnstiftend, Wertschätzung kann erfahren werden und soziale Kontakte werden ermöglicht. Menschen mit Behinderungen stoßen trotz guten Qualifikationen, hoher Leistungsbereitschaft und Motivation auf dem Arbeitsmarkt an Barrieren.
Die ersten Aktivitäten des BAR-Forums "Barrierefreieheit" fokussierten sich auf Fragen des barrierefreien Verkehrs. In der Förderung der barrierefreien Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs sehen auch die Rehabilitationsträger ein wesentliches Ziel, um Bedingungen zu schaffen, die den Rehabilitanden einen barrierefreien Zugang zu allen Bereichen der gesellschaftlichen Teilhabe ermöglicht. So ist es nicht zuletzt auch auf Aktivitäten des Forums zurückzuführen, dass im öffentlichen Personennahverkehr fast durchgängig Niederflurbusse eigesetzt werden und Eisenbahnzüge für Menschen mit Behinderungen benutzerfreundlicher geworden sind. Außerdem gab das BAR-Forum den Anstoß, dass bei der Deutschen Bahn sowie beim Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft eine eigene Arbeitsgruppe für den Themenbereich "Mobilitätseingeschränkte Kunden" konstituiert wurde.
In dem BAR-Forum "Barrierefreiheit" arbeiten u.a. Vertreter/innen von folgenden Organisationen und Institutionen zusammen:
- Verwaltungs - Berufsgenossenschaft
- Landschaftsverband Rheinland
- Behindertenverbände (z. B. Deutsche Cochlea Implantat Gesellschaft, BAG SELBSTHILFE, Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband, Sozialverband VdK Deutschland, Bundesvereinigung Lebenshilfe, Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen)
- Bundesministerium für Arbeit und Soziales
- Bundesministerium für Digitales und Verkehr
- Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
- Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
- Arbeitsstab des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen
- Bundesfachstelle Barrierefreiheit
- Verband Deutscher Verkehrsunternehmen
- STUVA e. V. – Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen
- Deutsche Bahn
- Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft
- Frankfurt University of Applied Siences
- Sachverständige betroffene Menschen
- Fachorganisationen aus dem Inland (z. B. BAGSO Service GmbH, Stiftung Digitale Chancen, Bayerische Architektenkammer, Deutsche Vereinigung für Rehabilitation)
- Partnerorganisationen aus dem Ausland (Allgemeine Unfallversicherung in Österreich, Integration Handicap aus der Schweiz)