40 Jahre Arbeitsgruppe "Barrierefreie Umweltgestaltung"

Gremium der BAR tagt seit 1982

Ein rundes Jubiläum feierte die langjährig engagierte Arbeitsgruppe der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V. (BAR) am 30. August 2022: 40 Jahre Arbeitsgruppe "Barrierefreie Umweltgestaltung". Seit 1982 tagt das Gremium zu Themen der Barrierefreiheit, zu Chancen und Möglichkeiten, aber auch zu den zahlreichen täglichen Herausforderungen der barrierefreien Teilhabe am Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen.

Prof. Dr. Helga Seel, Geschäftsführerin der BAR, hob die einzigartige Zusammensetzung der Arbeitsgruppe hervor, in der Bundesministerien, Sozialverbände, Vertreter:innen von Hochschulen, Bundesfachstelle Barrierefreiheit, Deutsche Bahn, Partnerorganisationen aus dem Ausland und viele mehr in den konstruktiven Austausch kommen. Die Arbeitsgruppe zeige, "wie Vernetzung geht und wie Synergieeffekte entstehen können", so Prof. Seel.

Anfänge und inhaltliche Meilensteine

Sie blickte in ihrem Grußwort auch zurück auf die Anfänge der Arbeitsgruppe und auf inhaltliche Meilensteine. Zunächst beschäftigte man sich mit Ideen zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Bahnverkehr, mit der Zeit rückten vielfältige Themen in den Bereichen Verkehr, Bauen und Wohnen, Information und Kommunikation sowie Arbeit und Freizeit weiter in den Fokus der Arbeitsgruppe. Über die Jahre konnte viel für die barrierefreie Teilhabe von Menschen mit Behinderung bewegt werden. Am Ziel angekommen sei man aber noch nicht.

Dusel: "Noch immer Defizite bei der Umsetzung der UN-BRK"

Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, begann sein Grußwort zum Jubiläum mit dem Verweis auf stetige gesellschaftliche Veränderungen. "Nichts ist gegeben", man müsse daher "immer für seine Werte eintreten". Zur zeitlichen Verortung dem Startpunkt der Arbeitsgruppe erinnerte Dusel an den Regierungswechsel in Deutschland von Helmut Schmidt zu Helmut Kohl und an den Verkauf des ersten Home-Computers "C64" - auch das war im Jahr 1982. "Das Thema Barrierefreiheit gab es damals wie heute", betonte Dusel auch mit Blick auf die prominente Stellung des Themas im aktuellen Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung. Kontinuierliche Arbeit sei wichtig, denn es bleibe nach wie vor "viel zu tun".

Deutschland als moderne Demokratie müsse sich an der Umsetzung des Rechts der umfassenden Teilhabe messen lassen, es gebe "nach wie vor große Defizite" in der praktischen Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Dusel betonte, es sei "nicht nur Aufgabe des Staates Recht zu setzen", er müsse auch dafür sorgen, dass "dieses Recht bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommt". Teilhabe sei "nichts Caritatives, Humanes, sondern ein Grundrecht". Hierbei legte Dusel den Blick beispielsweise auf die Aufgabe der Schaffung von barrierefreiem Wohnraum, einem aktuellen Thema: "Es muss uns gelingen nicht nur im Neubau, sondern auch im Bestand barrierefreie Wohnungen zu schaffen. Nur barrierefreier Wohnungsbau verdient den Namen sozialer Wohnraum."

Neuer Name zum Jubiläum

Auch zum Jubiläum bleibt die Arbeitsgruppe dynamisch: Annerose Hintzke (Sozialverband VdK Deutschland e. V.) wurde als derzeitige Vorsitzende der Arbeitsgruppe verabschiedet, an ihre Position tritt Prof. Dr. Christian Bühler (TU Dortmund). Als besondere Würdigung der Arbeitsgruppe erhielt diese einen neuen Namen und heißt fortan "BAR-Forum Barrierefreiheit".

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