Erwerbsbeteiligung Schwerbehinderter

Übersicht Erwerbsbeteiligung

Dargestellt ist die Beteiligung von schwerbehinderten Menschen am Erwerbsleben in 2021 im Alter von 15 bis unter 65 Jahre (N= 3.017.000).

Erwerbstätigkeit von Menschen mit und ohne Schwerbehinderung

Die Erwerbstätigenquote gibt an, welcher Anteil der Bevölkerung erwerbstätig ist. Vergleicht man diese Quote bei schwerbehinderten Menschen und der Bevölkerung insgesamt, werden deutliche Unterschiede sichtbar: Rund drei Viertel der Gesamtbevölkerung sind erwerbstätig. Bei Menschen mit Schwerbehinderung ist es nur etwas weniger als die Hälfte. Während die Quoten bei jüngeren Menschen näher aneinander liegen, verstärken sich die Unterschiede mit steigendem Alter.


Arbeitslosigkeit

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben auch den deutschen Arbeitsmarkt getroffen. Trotz umfangreicher Kurzarbeit hat sich die Anzahl der Arbeitslosen deutlich erhöht. Im Dezember 2020 waren rund 460.000 mehr Menschen ohne Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet als im Vorjahresmonat. Das entspricht einem Anstieg von 22%.

Auch die Anzahl der Arbeitslosen mit Schwerbehinderung stieg im Laufe des Jahres 2020 an. Der Corona-Effekt fiel hier jedoch schwächer aus als bei den Menschen ohne Schwerbehinderung. Im Dezember 2020 waren rund 20.000 mehr Menschen mit Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Anstieg von 12%. Ein zentraler Grund für diesen Unterschied kann der besondere Kündigungsschutz von schwerbehinderten Beschäftigten sein.


Aktive Arbeitsmarktpolitik und berufliche Rehabilitation

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (LTA) können Menschen mit (drohender) Behinderung dabei unterstützen, ihre Erwerbsfähigkeit zu sichern oder (wieder)herzustellen. Dies schließt auch die Förderung der Beschäftigung von Arbeitslosen mit (drohender) Behinderung ein.

Im Jahr 2020 wurden über 105.000 Maßnahmen zur beruflichen Rehabilitation angetreten. Etwa 27% der Leistungen wurden von Menschen mit einer anerkannten Schwerbehinderung angetreten, 73% wurden von Menschen mit einer drohenden Behinderung oder einer Behinderung mit GdB < 50 durchgeführt. Die Tabelle differenziert nach Art der LTA-Maßnahmen 2020.


Situation von Frauen mit Schwerbehinderung auf dem Arbeitsmarkt

Eine Studie von Aktion Mensch (2021) verdeutlicht, dass die Teilhabe Arbeitsleben von Frauen mit einer Schwerbehinderung besonders erschwert ist. Die Interaktion mehrerer Merkmale bei der Teilhabe kann sich je nach Untersuchungsgegenstand deutlich unterscheiden - das zeigt sich in der vorliegenden Untersuchung. Dass Merkmale wie das Geschlecht einen Einfluss auf die Teilhabe am Arbeitsleben und andere Lebensbereiche haben kann, muss auch bei der Erbringung von Leistungen zur Reha und Teilhabe berücksichtigt werden. Insofern unterstreichen die Befunde der Studie die Wichtigkeit einer individuellen Fallbehandlung, bei der auch personbezogene Merkmale berücksichtigt werden. Die vollständige Studie ist kostenlos auf der Website von Aktion Mensch verfügbar.

Die Studie nutzt unterschiedliche Daten: Ausgewertet wurden zunächst die Mikrodaten des repräsentativen Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) von 2018. Um bessere Vergleiche von Frauen und Männern, jeweils mit und ohne Schwerbehinderung zu ermöglichen, wurde eine eigene Erhebung durchgeführt, für die jeweils rund 500 Personen der vier Teilgruppen befragt wurden.


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