Wissensmanagement und Vernetzung
Nicht nur für trägerübergreifendes Arbeiten ist Wissen unerlässlich. In der heutigen Informationsgesellschaft haben wir es mit einer Fülle von Informationen aus unterschiedlichsten Quellen und Wissensbeständen zu tun. Man muss nicht alles wissen. Wichtig ist, zu wissen wie man an die benötigten Informationen kommt. Zeitmangel, verschiedene Interessen und das gegliederte System der Reha-Welt stellen gerade im Arbeitsalltag
hohe Anforderungen: Wie lässt sich das notwendige Wissen „managen“? Was können Unternehmen und Organisationen zur Wissensbeschaff ung, dem Wissenstransfer und der Wissensbewahrung beitragen?
Sich mit Informationen auseinanderzusetzen ist bereits eine individuelle Vernetzungsleistung. Im Kopf der Menschen entsteht Wissen, indem Informationen mit vorhandenen Wissensbeständen vernetzt werden. Unternehmen sind gefordert, diesen Lernprozess der Wissensgenerierung gezielt zu befördern. So kann das entstandene Wissen von den einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Unternehmen transportiert werden oder bspw. bei Reha-Beratungen zum Tragen kommen.
Zur Bewahrung und Entwicklung von Wissen gibt es unterschiedliche Methoden. Soll Wissen bewahrt und weitergegeben werden, ist es naheliegend, dass Unternehmen diese Informationen in strukturierter Form
dokumentieren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugänglich machen, z. B. über Online-Plattformen. Dabei ist die Frage zu beantworten, welche konkret relevanten Informationen transportiert und verarbeitet werden sollen. Für die Rehabilitationsthematik mit ihrer Trägervielfalt ist das eine große Herausforderung für alle Akteure. Oftmals sind trägerspezifische durch weitere trägerübergreifende Informationen zu ergänzen, um eine kompetente Beratung oder Bearbeitung leisten zu können.Die Möglichkeit, gezielt Wissenswertes zur
Verfügung zu stellen, ist eine große Chance für Unternehmen und Organisationen und daher unbedingt im Sinne von Vernetzung zu nutzen. Gerade das bei langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorhandene
Handlungs- und Erfahrungswissen ist jedoch schwierig umfassend zu identifizieren, abzubilden und weiterzugeben. Hierzu ist auch der Dialog, die Vernetzung von Menschen, erforderlich. Das kann beispielsweise
in Form von Hospitation, strukturierten Fallbesprechungen oder Erfahrungsaustausch erfolgen oder auch mit interaktiven Elementen bei Fort- und Weiterbildungen initiiert werden. Zudem sind unterschiedliche
Möglichkeiten der IT-Unterstützung denkbar und umsetzbar: Beispielsweise macht das Initiieren von Unternehmens-Wikis oftmals erst eine Wissensgenerierung und -verteilung möglich.
Den Umgang mit der Ressource Wissen bestimmen 3 Faktoren mit:
■ die Menschen selbst, mit ihren Kenntnissen, individuellen Erfahrungen, Kompetenzen und Lernfähigkeiten,
■ die Organisation mit den strukturierenden Arbeits- und Geschäftsprozessen und den Kommunikationskulturen,
■ die Technologie mit den unterstützenden Arbeitsinstrumenten für das Daten- und Kommunikationsmanagement.
Unternehmen und Organisationen setzen in unterschiedlicher Form Anreize und bieten verschiedene Werkzeuge an, um Wissensmanagement zu betreiben. Es lohnt sich, verschiedene Bausteine zu nutzen, um die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Person weiterzugeben.
Trägerübergreifend ist dieser Weiterentwicklungsprozess gemeinsam zu gestalten. Die BAR bietet die Plattform für den Austausch und fördert das Wissen voneinander, den Transfer von gemeinsamen und verschiedenen
Positionen sowie am Ende die Verständigung darüber, wie mit guter Zusammenarbeit langfristig Wissen gesichert und vermehrt werden kann, um Teilhabe sicherzustellen. Ein Werkzeug dazu könnte das trägerübergreifende „Wissensportal“ sein.