Editorial Reha-Info 01/2019
2019 verspricht ein spannendes und zentrales Jahr für die Rehabilitation in Deutschland zu werden. Es wird sich zeigen, wie die Ideen des Gesetzgebers zur Rehabilitation in der Praxis wirken und ob der Anspruch nach „Mehr Teilhabe“ für Menschen mit Beeinträchtigungen gelingt. Die auf Ebene der BAR erarbeitete und zum 01.12.2018 in Kraft getretene Gemeinsame Empfehlung Reha-Prozess kann hierfür eine wichtige Hilfe sein. Die BAR erstellt zum ersten Mal einen Teilhabeverfahrensbericht über das Reha-Geschehen. In dem Bericht werden insbesondere Anzahl und Häufigkeit von Anträgen auf Leistungen zur Teilhabe erfasst, um das Reha-Geschehen transparenter zu machen. Zwar wurden 2018 in einem ersten Schritt nur die Daten einer „Auswahl“ von Reha-Trägern erhoben, trotzdem sind sicherlich erste Rückschlüsse mit Veröffentlichung des Berichts zu erwarten. Bei all den Zahlen darf nicht vergessen werden: Dahinter verbergen sich menschliche Schicksale. Im Jahr 2013 lebten in Deutschland 10,2 Millionen Menschen mit einer amtlich anerkannten Behinderung. Rund 95 % der Behinderungen treten erst im Laufe des Lebens auf, sind also nicht angeboren. D.h. heute dominieren chronische Erkrankungen das Krankheitsspektrum und sind die Hauptursache für Behinderung. Die steigende Lebenserwartung und damit die zunehmende Alterung der Bevölkerung wird auch in Zukunft eine wachsende Zahl von Menschen mit Beeinträchtigungen zur Folge haben. Umso erfreulicher ist, dass die Ausgaben zur Rehabilitation und Teilhabe auch im Jahr 2017 gestiegen sind und somit die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen direkt unterstützen. Neben der trägerübergreifenden Ausgabenstatistik bietet diese Ausgabe auch einen Ein- und (Rück)blick in die rehabilitationsnahe Forschung. Welche Ansätze zur Verbesserung von Teilhabe und Lebensqualität werden unternommen? Forschung leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung. Apropos Entwicklung. Auch wir als BAR werden mit verschiedenen Vorhaben und Projekten weiterhin zur Umsetzung des BTHG und damit zum Gelingen von Teilhabe beitragen.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre
Ihre Helga Seel