Editorial Reha-Info 03/2020
Weltweit steigt die Zahl der Krebserkrankungen stetig an. Mittlerweile erkranken in Deutschland jede zweite Frau und jeder zweite Mann im Laufe des Lebens an Krebs. Mit steigendem Lebensalter nimmt die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, zu; aber auch unter den Erwerbstätigen wächst die Zahl der Erkrankten. Die Überlebenschancen nach einer Krebsdiagnose sind in Deutschland im Europavergleich hoch.
Bösartige Tumorerkrankungen führen zu tiefen Einschnitten im Leben der Betroffenen und die Auswirkungen könnensich auf alle Lebensbereiche beziehen.
Einige Betroffene haben dauerhafte Einschränkungen, können nicht mehr schwer heben, nicht mehr lange stehen oder haben psychische Probleme. Bei anderen sind die Einschränkungen zeitlich begrenzt, sie können nach der Genesung ihr altes Leben wieder aufnehmen und in den Beruf zurückkehren.
Die Rehabilitation leistet einen wichtigen Beitrag, dass Menschen nach einer Krebserkrankung Lebensqualität wieder zurückgewinnen, am Alltagsleben teilnehmen, ins Arbeitsleben zurückkehren können. Dass die onkologische Reha wirkt, zeigt auch die Statistik. So sind laut Reha-Bericht 2018 der Deutschen Rentenversicherung 74% der Rehabilitanden nach der Reha wieder sechs Stunden und mehr leistungsfähig.
Mit steigenden Überlebenschancen geraten die Krankheitsfolgen wie körperliche Funktionsstörungen oder psychische Belastungen zunehmend in den Fokus. Umso wichtiger ist eine multiprofessionell ausgerichtete onkologische Rehabilitation, die dabei hilft dauerhafte Beeinträchtigungen zu vermeiden oder zu lindern. In Deutschland gibt es zahlreiche Projekte, Kooperationen und Initiativen zur Unterstützung bei Krebserkrankungen und der Bekämpfung der Folgen. In dieser Ausgabe der Reha-Info stellen einige von ihnen, vornehmlich aus dem Nachsorge- und Rehabilitationsbereich, ihre Arbeit vor.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre
Ihre Helga Seel