Editorial Reha-Info 03/2023
Liebe Leserin und lieber Leser,
in dieser Reha-Info stellen wir die Frage: Wo stehen wir mit der Umsetzung des BTHG? Festhalten können wir schon mal, dass für Menschen mit Behinderungen ein umfassendes Unterstützungssystem zur Verfügung steht. Es zeichnet sich aus durch zahlreiche Leistungen für alle Lebenslagen und vielfältige Möglichkeiten, diese teilhabeorientiert und zum Wohl der Menschen mit Behinderungen einzusetzen. Doch erst durch die Akteure – allen voran die Reha-Träger, aber auch die Leistungserbringer und schließlich die Mitwirkung der Betroffenen selbst – wird unser Sozialleistungssystem seine Wirkung entfalten.
Einen wichtigen Teil der Reform des SGB IX stellt die Neufassung des trägerübergreifenden Verfahrensrechts im ersten Teil des Gesetzes dar. Die Kunst aber bestand und besteht darin, diese mit Leben zu füllen und in die Praxis umzusetzen.
Eine zentrale Rolle und Verantwortung kommt den Rehabilitationsträgern zu, die sich unmittelbar nach Inkrafttreten des BTHG in 2017 auf Ebene der BAR dran gemacht haben, die Gemeinsame Empfehlung Reha-Prozess zu erarbeiten oder den Teilhabeverfahrensbericht auf den Weg zu bringen, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Als Zusammenschluss der Rehabilitationsträger hat sich die BAR dabei als Plattform für die trägerübergreifende Verständigung und als fachlich kompetente Organisation bewährt und wird dies auch weiter tun. Hier wünsche ich mir, dass wir die anstehenden Aufgaben als trägergemeinsamen Auftrag begreifen und auch so nennen. Lösungen können nur so gut sein, wie sie die gesellschaftlichen Entwicklungen und Bedarfe der Menschen aufgreifen. Das geht nur im Dialog und mit einem zielgerichteten und kompromissbereiten Miteinander.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, mit dieser Ausgabe der BAR Reha-Info verabschiede ich mich von Ihnen in den Ruhestand. Ich bedanke mich für Ihr Interesse an der Arbeit der BAR und für Ihre wie auch immer geartete Mitwirkung hin zu einer inklusiven Gesellschaft.
Es war mir eine Ehre für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, mit drohender Behinderung und chronisch kranken Menschen bei der BAR arbeiten zu dürfen.
Herzliche Grüße und alles Gute für Sie
Ihre Helga Seel