Die BAR und ihre Mitglieder
In der letzten Ausgabe der Reha-Info hat sich die Gesetzliche Krankenversicherung zunächst als „Gruppe“ vorgestellt. In diesem Heft präsentieren sich die einzelnen Kassenverbände mit ihren jeweiligen Besonderheiten.
AOK-Bundesverband
Die AOK-Gemeinschaft besteht aus elf selbstständigen AOKs und dem AOK-Bundesverband. Die AOK versichert mehr als 24 Millionen Menschen.
Seit dem 1. Januar 2009 arbeitet der AOK-Bundesverband in Berlin auf der Grundlage einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Seine Kernaufgaben sind die Interessenvertretung gegenüber der Bundespolitik, dem GKV-Spitzenverband und den Vertragspartnern der AOK auf Bundesebene. Hinzu kommen die Entwicklung neuer Produkte, die Markenpflege und das Finanzmanagement im Haftungsverbund der AOK-Gemeinschaft.
Geführt wird der AOK-Bundesverband auf der hauptamtlichen Ebene durch einen zweiköpfigen geschäftsführenden Vorstand. Die elf Vorstandsvorsitzenden der AOKs bilden den erweiterten Vorstand. Er gewährleistet, dass alle wesentlichen Entscheidungen der Geschäftsführung von der AOK-Gemeinschaft zusammen getroffen werden. Vertreter der Selbstverwaltung der AOKs bilden auf Bundesebene einen Aufsichtsrat. Er ist zuständig für Grundsatzentscheidungen.
BKK-Bundesverband: Spitzenorganisation der Betriebskrankenkassen
Der BKK Bundesverband ist die Spitzenorganisation von 112 deutschen Betriebskrankenkassen und ihrer fünf Landesverbände. Seit Erweiterung der Wahlmöglichkeiten im Jahr 1996 haben sich immer mehr Versicherte für eine Betriebskrankenkasse (BKK) entschieden, so dass die Betriebliche Krankenversicherung mit rund 12 Millionen Versicherten, einschließlich der Familienversicherten, und einem Marktanteil von rund 17 Prozent die drittgrößte Kassenart der GKV ist. Zugleich vertrauen neben den 20 größten Unternehmen auch viele kleinere und mittlere Betriebe seit mehr als 150 Jahren auf ihre Betriebskrankenkassen, den ältesten solidarischen Krankenkassen in Deutschland.
Ein Verband, der verbindet: Der BKK Bundesverband vertritt die politischen und fachlichen Interessen der Krankenversicherungsgruppe BKK auf Bundesebene. Dabei bündelt der Verband die Erfahrungen der Arbeit vor Ort und stützt sich auf ein breites Netzwerk von BKK Experten, Führungskräften sowie Vertretern der BKK Landesverbände mit denen wir in einem intensiven Dialog stehen. Gemeinsam mit den BKK Landesverbänden und Betriebskrankenkassen äußert sich der Verband zu allen wesentlichen Entwicklungen der Gesundheitspolitik. Geschäftsführer des BKK Bundesverbandes ist, seit September 2009, Heinz Kaltenbach.
Es ist Ziel der BKK, eine hochwertige Gesundheitsversorgung auch in Zukunft solidarisch und bezahlbar für jeden Versicherten sicherzustellen. Damit dies erreichbar bleibt, fordert die BKK eine Weiterentwicklung der wettbewerblichen Gestaltungsmöglichkeiten für die gesetzliche Krankenversicherung und ihre Vertragspartner. Im Wettbewerb setzten die BKK auf innovative Konzepte integrierter und qualitätsgesicherter Versorgung, Effizienz der Verwaltung und Kundennähe zu Versicherten und Arbeitgebern.
IKK e.V.
IKK e.V. – die Interessenvertretung der Innungskrankenkassen ist die Stimme und der Dienstleister von Innungskrankenkassen auf Bundesebene. Der Verein wurde 2008 gegründet mit dem Ziel, die Interessen der Innungskrankenkassen und deren Versicherten und Arbeitgebern gegenüber allen wesentlichen Beteiligten des Gesundheitswesens zu vertreten.
Dem IKK e.V. gehören die IKK Brandenburg und Berlin, die IKK classic, die IKK gesund plus, die IKK Nord sowie die IKK Südwest mit insgesamt mehr als fünf Millionen Versicherten an. Damit vertritt der IKK e.V. alle klassischen, regional verankerten und handwerksnahen Innungskrankenkassen.
Nah an den Interessen der Mitglieder und in enger Abstimmung mit ihnen bringt der IKK e.V. die Meinungen, Positionen und Konzepte von Innungskrankenkassen in die Diskussion ein - zum Nutzen der Vereinsmitglieder und der Versicherten der Innungskrankenkassen.
Mit der gemeinsamen Interessenvertretung positioniert der IKK e.V. sowohl die unternehmenspolitischen als auch die versorgungspolitischen Interessen der Innungskrankenkassen sowie ihrer Versicherten und Arbeitgeber, also der Beitragszahler. Das Besondere am IKK e.V.: Alle Innungskrankenkassen haben sich in allen Gebieten auf konsentierte Sprecher verständigt, die das IKK-System in Arbeitsgruppen- und Referenten-Besprechungen auf Bundesebene repräsentieren. Die Vernetzung der konsentierten Ansprechpartner erfolgt über den IKK e.V. Sitz des IKK e.V. mit 15 Mitarbeitern ist Berlin.
Knappschaft
Die Knappschaft ist vor über 750 Jahren entstanden aus den besonderen Gefahren im Bergbau und der daraus erwachsenen Notwendigkeit einer sozialen Absicherung der Bergleute und ihrer Hinterbliebenen und ist damit die älteste Sozialversicherung in Deutschland. Heute wird unter dem traditionellen Namen eine für alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigen frei wählbare Kranken- und Pflegeversicherung angeboten, die mit rund 1,7 Millionen Versicherten zu den größten Kassen in Deutschland zählt. Neben der Kranken- und Pflegeversicherung gehören unter anderem auch die Rentenversicherung und ein eigenes Medizinisches Netz zum knappschaftlichen Verbundsystem.
Sowohl auf Bundes- wie auf Landesebene entwickelt die Knappschaft innovative und zukunftsweisende Lösungsansätze für das Gesundheitswesen und vertritt ihr gesundheitspolitisches Anliegen als eigenständiger Verband auf diesen Ebenen.
Landwirtschaftliche Sozialversicherung
Die landwirtschaftliche Sozialversicherung (LSV) liefert für Land- und Forstwirte, Gärtner, Winzer, Binnenfischer, Imker und andere soziale Sicherheit aus einer Hand. Dieses Verbundsystem – Unfallversicherung, Alterssicherung, Kranken- und Pflegeversicherung umfassend – ist geeignet, Leistungen „aus einem Guss“ zu gewähren. Gerade das unterscheidet die LSV von den meisten anderen Sozialversicherungssystemen. Sie ist zentraler Ansprechpartner in allen Fragen der sozialen Sicherung des landwirtschaftlichen Unternehmers und seiner Familie. Diese Attribute sowie die verlässliche Unterstützung durch den Bund sind Grundlage für die hohe Akzeptanz des agrarsozialen Sicherungssystems bei den deutschen Landwirten.
Ausblick: Derzeit gliedert sich die LSV in neun regionale Verwaltungsgemeinschaften mit 36 Körperschaften und den LSV-Spitzenverband. Zum 1. Januar 2013 wird aufgrund des LSV-Neuordnungsgesetzes ein Bundesträger – die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) - errichtet. Damit folgt die LSV dem Trend zu größeren Verwaltungseinheiten, wie er sich in anderen Bereichen der Sozialversicherung bereits vollzogen hat.
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 25 Millionen Menschen in Deutschland versichern.
- BARMER-GEK
- TK-Techniker Krankenkasse
- DAK-Gesundheit
- KKH-Allianz
- HEK-HanseatischeKrankenkasse
- hkk
Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) als Nachfolgeorganisation des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen e. V. (VdAK) wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen "Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)" in Eisenach gegründet. Sein Hauptsitz mit rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern befindet sich seit 29. Juni 2009 in Berlin.
Auf der Landesebene sorgen 15 Landesvertretungen und eine Geschäftsstelle in Westfalen-Lippe mit insgesamt weiteren rund 340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die regionale Präsenz der Ersatzkassen. Die Organisationsstruktur des vdek sowie die enge Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Ersatzkassen bieten die optimale Voraussetzung für eine aktive Beteiligung an der Gestaltung der medizinischen Versorgung auf der Bundes- und Landesebene.