Reha-Info 02/2013 - Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
jeder vierte Erwerbstätige wird im Jahr 2025 älter als 55 Jahre sein. Ökonomen, Arbeitsmarkt- und Sozialexperten appellieren deshalb an alle Verantwortlichen, mehr für die Mobilisierung und die Gesunderhaltung von älteren und von Krankheit bedrohten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu tun. Immer mehr Versicherte kommen in ein Alter, in dem man häufig Rehabilitation braucht. Der Bedarf wird nicht zuletzt durch die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 steigen.
Die Ausgaben der Rentenversicherung für Rehabilitationsleistungen sind durch ein gesetzlich festgelegtes Reha-Budget gedeckelt. Dabei wächst der Reha-Bedarf und es wird immer schwieriger, die notwendigen Leistungen zur Teilhabe für die Versicherten sicherzustellen. Das kann Folgen für die Qualität und Wirksamkeit der Rehabilitation haben und wirft die Frage auf, ob Priorisierung oder gar Rationierung von Rehabilitationsleistungen notwendig sind. Deshalb fordert die Deutsche Rentenversicherung Bund einen neuen Anpassungsmechanismus für das Reha-Budget, der zumindest die wichtigsten Einflüsse auf den Reha-Bedarf berücksichtigt. In ihrem Reha-Bericht Update 2012 erläutert die Rentenversicherung dies anhand von Zahlen und Daten.
Das System Rehabilitation und Teilhabe bietet insgesamt ein breit angelegtes Leistungsspektrum, um den unterschiedlichen Bedarfen behinderter Menschen Rechnung zu tragen. Auch vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen, werden Fragen der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Leistungen immer wichtiger – und damit die Anforderungen an eine verstärkte Vernetzung und Koordination. Hier hat die BAR mit dem Projekt „Optimierung von Effektivität und Effizienz in der Rehabilitation“ erstmalig eine trägerübergreifende Analyse der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von Teilhabeleistungen erarbeitet, deren Ergebnisse eine wertvolle, gemeinsame Grundlage für die Weiterentwicklung des Systems von Rehabilitation und Teilhabe sind.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Helga Seel
Geschäftsführerin der BAR