Reha-Info 03/2014 - Editorial
„Den Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt stellen“, „Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung unterstützen “ sind Anforderungen, die an die Sozialleistungsträger gestellt werden. In diesem Zusammenhang kommt der Beratung und dem Beratungsprozess eine Bedeutung zu, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Von guter Beratung profitiert nicht nur der Ratsuchende, der die für sich passende Unterstützung erhält. Auch die Leistungsträger „profitieren“, wenn ihre Leistungen zielgenau eingesetzt werden und eine nachhaltige Wirkung erzielen.
Beratung im Rehabilitationsprozess ist immer auch Interaktion. Sie muss auf den Ratsuchenden und auf seine Bedürfnisse eingehen, sie beinhaltet eine umfassende Klärung seines Unterstützungsbedarfs, sie klärt Zuständigkeiten der Leistungsträger und bietet Hilfestellung bei der Antragstellung – um nur einige Aspekte zu benennen.
Professionelle Beratung stellt hohe Anforderungen an die Reha-Beraterinnen und Reha-Berater: sie müssen nicht nur über umfängliches Wissen verfügen, sondern auch Kompetenzen der Fallsteuerung haben und ebenso der Gesprächsführung bis hin zur Fähigkeit der Empathie und zur Bereitschaft, sich auf einen Prozess einzulassen. Das alleine reicht aber nicht aus: neben den erforderlichen Qualifikationen brauchen die Beraterinnen und Berater geeignete strukturelle Rahmenbedingungen und ausreichend Zeit.
Die Potenziale der Beratung im Rehabilitationsprozess sind noch nicht ausgeschöpft – in den Ausbau von Beratung zu investieren, ist eine für alle Beteiligten lohnende Investition.
Seien Sie herzlich gegrüßt
Ihre Helga Seel
Geschäftsführerin der BAR