Reha-Info 03/2016 - Editorial
Eine stationäre oder ambulante Reha-Maßnahme dauert in der Regel 3 Wochen. Der Rehabilitand lernt Kompensationsstrategien und Verhaltensänderungen, die ihm helfen sollen, den Alltag wieder zu bewältigen. Es ist naheliegend, dass der Erfolg einer Rehabilitationsmaßnahme sehr stark davon abhängt, ob und wie der Rehabilitand das, was er gelernt hat, nach seiner Reha in seinen Alltag überträgt, konsequent einhält und fortentwickelt. Das hört sich leichter an, als es ist: Lebensgewohnheiten ändern, z.B. konsequent Sport treiben, seine Ernährung umstellen – das braucht Einsicht in die Notwendigkeit, das braucht Disziplin.
Gerade weil die Zeit nach der Reha so wichtig für den Rehabilitationserfolg ist, gewinnt die „Nachsorge“ stetig an Bedeutung. Die Rehabilitationsträger haben verschiedene Nachsorge-Programme und Rahmenkonzepte entwickelt, die am Ende des Aufenthalts in einer Reha-Einrichtung empfohlen werden. Reha-Sport oder Funktionstraining in Gruppen sind Beispiele dafür. Die Bedeutung von Nachsorge zeigt sich an Zahlen: So stieg die Zahl erbrachter Nachsorgeleistungen allein bei der Deutschen Rentenversicherung zwischen 2008 und 2013 um 81,8 % auf knapp 180 000 Fälle pro Jahr. Auch beispielsweise die Ausgaben für die Nachsorgeempfehlung Reha -Sport der Krankenversicherungen steigen kontinuierlich. Allerdings: Zwar wurden zahlreiche Programme entwickelt – die erhofften Ergebnisse zeigen sich bisher noch nicht in vollem Umfang.
Auch für die BAR ist die Nachsorge Thema: der Praxisleitfaden zur Sicherung der Nachhaltigkeit von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation gibt Hilfestellung, wie die Nachhaltigkeit des Rehabilitationserfolges schon von der Reha-Einrichtung aus vorbereitet werden und in die Wege geleitet werden kann. Der Schlüssel zum Reha-Erfolg ist der Rehabilitand selbst, aber auch eine gut aufgestellte Nachsorge. Alle sind gefordert.
Ich grüße Sie herzlich
Ihre Helga Seel
Geschäftsführerin der BAR