Leichte Sprache

Leichte Sprache sind Informationen, die alle Menschen verstehen ohne das es sprachliche Hürden gibt. Für wen Leichte Sprache geeignet ist, wozu sie eingesetzt wird und wie sich diese zur einfachen Sprache abgrenzt, erläutern folgende Punkte:

Wozu Leichte Sprache?

Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Lernschwierigkeiten können Texte oft nicht gut verstehen. Menschen die nur geringe Lesefähigkeit besitzen, haben Probleme mit langen Worten, Fremdwörtern und komplexen Sätzen.

Leichte Sprache ist eine vereinfachte Form des Deutschen, die bestimmten Regeln folgt. Damit ist Leichte Sprache ein Instrument für Barrierefreiheit. Der Text besteht zum Beispiel nur aus kurzen Sätzen und einfachen Wörtern. Außerdem helfen Bilder und Symbole, den Inhalt besser zu verstehen. So können sich Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen Informationen eigenständig erschließen.

Unterschied zwischen Leichter und einfacher Sprache

Einfache und Leichte Sprache werden oft synonym verwendet. Das ist allerdings nicht sinnvoll, denn beide Konzepte richten sich an völlig unterschiedliche Personengruppen.

Zielgruppe

Leichte Sprache richtet sich an Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Lernschwierigkeiten und hat damit eine klar definierte Zielgruppe.

Und die einfach Sprache?
Die einfache Sprache richtet sich an Menschen, die zwar lesen können, aber Probleme haben, komplexere Texte zu verstehen. Vom Einsatz der einfachen Sprache kann somit auch die allgemeine Bevölkerung profitieren, wenn es z. B. um wissenschaftliche oder politische Themen geht, die in einfachen Sätzen kommuniziert werden. Für Touristen ist die einfache Sprache ebenfalls von Vorteil.

Regeln und Grundsätze

Bislang ist Leichte Sprache kein geschützter Begriff. Das Netzwerk Leichte Sprache e. V. hat aber eine Reihe an Regeln für Leichte Sprache zusammengestellt. An diesen Regeln haben Menschen mit Lernbehinderungen mitgearbeitet.

Texte in Leichter Sprache sollten immer von Menschen mit Lernschwierigkeiten auf Verständlichkeit geprüft werden.

Folgende Grundsätze sind beim Einsatz von Leichter Sprache zu beachten:

  • Kurze Sätze, möglichst keine Nebensätze
  • Pro Satz nur eine Information
  • Bekannte und kurze Wörter – keine Fremd-/Fachwörter verwenden
  • Lange Wörter mit Bindestrich trennen bzw. unterteilen, z. B. Bundes-Teilhabe-Gesetz
  • Schwere Wörter erklären
  • Keine Synonyme – immer das gleiche Wort verwenden
  • Keine Metaphern oder bildliche Sprache
  • Keine Abkürzungen
  • Viele Verben statt Hauptwörter
  • Aktive Sprache – Passiv vermeiden
  • Kein Genitiv – kein Konjunktiv
  • Konkrete Beispiele nennen

Informationsmenge und -dichte

In der Leichten Sprache werden keine komplexeren Informationen vermittelt, viele Informationen wie Zahlen werden weggelassen oder in Verhältnissen wie „viel“, „wenig“ und so weiter ausgedrückt.

Und bei der einfachen Sprache?
In der einfachen Sprache lassen sich alle Informationen vermitteln, dafür muss aber genug Platz für den Text vorhanden sein.

Wortschatz und Textgestaltung

Die Leichte Sprache ist in ihrem Wortschatz reduziert und hat genaue Vorgaben für die visuelle Gestaltung der Texte.

Und bei der einfachen Sprache?
Der Wortschatz der einfachen Sprache ist wesentlich größer als bei der Leichten Sprache. Die Sätze dürfen komplexer sein. Es gibt keine engen Vorgaben, was die visuelle Gestaltung der Texte angeht.

Textformatierung

Texte in Leichter Sprache werden sehr spezifisch formatiert: Es gibt kurze Zeilen, große Zeilen- und Absatzabstände.

Und bei der einfachen Sprache?
Die Formatierung von Texten in einfacher Sprache fällt hingegen nicht besonders auf.

Illustrationen

Die Leichte Sprache kann in jedem Absatz mit einfachen Illustrationen, Fotos oder Screenshots ergänzt werden.

Und bei der einfachen Sprache?
Die einfache Sprache wird im Prinzip wie Texte in Alltagssprache bebildert – also häufig sparsam oder gar nicht. In der einfachen Sprache können einfache Diagramme und andere Infografiken verwendet werden, was in der Leichten Sprache bisher nicht passiert.

Übersetzung

Die Übersetzung in Leichte Sprache wird immer an externe Dienstleister abgegeben.

Und bei der einfachen Sprache?
Die einfache Sprache wird zumeist inhouse übertragen.

Prüfprozess

Die Leichte Sprache wird von Menschen aus der Zielgruppe geprüft.

Und bei der einfachen Sprache?
Bei der einfachen Sprache ist eine solche Prüfung nicht vorgesehen.

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Barrierefreie Dokumente – allgemeine Empfehlungen

Der Leitfaden basiert auf der Nutzung von Word und PowerPoint 2019 auf einem PC oder Laptop mit Windows 10.

Häufig ist in den einzelnen Schritten vom „Menüband“ die Rede sowie von „Registerkarten“. Gemeint ist die horizontale Menüleiste, die sich üblicherweise am oberen Rand eines Word-bzw. PowerPoint-Dokuments befindet (s. Abbildung).

Registerkarten wiederum sind die Elemente des Menübands, also die einzelnen Bereiche. Beispielsweise finden sich sowohl im Menüband von Word als auch PowerPoint neben anderen die Registerkarten Datei, Start und Einfügen. Darüber hinaus gibt es situative Registerkarten, die nur unter bestimmten Voraussetzungen verfügbar sind. Beispiel hierfür sind Grafiken oder Tabellen.

Wenn eine Registerkarte wider Erwarten nicht im Menüband auftaucht, hilft es, den Cursor in dem dazugehörigen Element zu platzieren. Spätestens dann sollte dieses sichtbar sein.