Editorial Reha-Info 02/2018
„Alleine“, „zu zweit“, „Familie mit Kindern“, „Heiraten oder wilde Ehe“ – mehrmals im Leben stellen wir uns die Frage, wie wir unser Dasein gestalten möchten. Die Möglichkeiten des Zusammenlebens haben sich in den letzten Jahrzehnten massiv gewandelt. In dieser Ausgabe wollen wir uns der Lebenslage „Familie und soziales Netz“ widmen und Fragen rund um das Leben und Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung beleuchten. Welche Unterschiede tun sich zur übrigen Bevölkerung auf? Welche Auswirkungen bestehen? Und welche Angebote existieren?
Die Familie und die individuellen sozialen Netze sind für alle Menschen Ressourcen und Faktoren gelingender Resilienz. Menschen mit wenigen zwischenmenschlichen Beziehungen oder losen sozialen Netzen sind deutlich unzufriedener und in ihrer Aktivität beeinträchtigt.
Menschen mit Behinderungen haben es vielfach doppelt schwer: Räumliche Barrieren behindern sie am Zugang zur Teilhabe, insbesondere sind es allerdings die Barrieren im Kopf anderer Menschen, die sie emotional belasten und einschränken. Hier müssen wir alle an geeigneter Stelle aufklären, beraten und helfen, damit diese Barrieren überwunden werden.
Apropos Helfen: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht schon lange im Zentrum der Familienpolitik in Deutschland. Aber wie steht es um die Situation von Millionen Pflegenden, die rund um die Uhr für ihren Partner, die Eltern, Freunde oder Bekannte da sind? Wie kommen Sie zu ihrem Recht auf Leben? Die ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung und die Hochschule der Gesetzlichen Unfallversicherung haben ein Seminarangebot für pflegende Angehörige entwickelt, dass wir Ihnen vorstellen möchten. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!
Herzliche Grüße
Ihre Helga Seel
Geschäftsführerin der BAR