Innovationen in der Beruflichen Rehabilitation
Berufsbildungswerke setzen auf Inklusion
Digitale Lehr- und Lernangebote und digitale Assistenzsysteme können die Teilhabechancen von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben fördern, wenn sie zielgerichtet und individuell an die Bedarfe der Menschen und den Arbeitsprozess angepasst werden. Mit dem flankierenden Einsatz innovativer digitaler Ausbildungsszenarien nutzen Berufsbildungswerke die Chancen zur Weiterentwicklung eines inklusiven Ausbildungs- und Arbeitsmarktes.
Forderungen fu?r einen inklusiveren Arbeitsmarkt
Zwei aktuelle Projekte der Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke e. V. (BAG BBW) – KI-Kompass Inklusiv und EdAL Mixed Reality 4.0 – stehen stellvertretend für Digitaltechnologien in den Berufsbildungswerken, die als Inklusionstreiber in der Beruflichen Rehabilitation funktionieren.
Mixed Reality in der Ausbildung
Das Projekt EdAL MR 4.0 steht für die „Entwicklung und Erprobung digitalisierter Arbeitshilfen und Lerneinheiten auf Mixed Reality Basis in der beruflichen Reha-Ausbildung zur Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt 4.0“. Die innovative Technologie ermöglicht eine moderne Erweiterung von Lernszenarien in drei unterschiedlichen Berufsbildungswerken und Ausbildungsgängen. Die Standorte sind Hamburg (Ausbildung Friseurin/Friseurin), Gera (Ausbildung Lager/Logistik) und Dortmund (Ausbildung Koch/Köchin). Es entsteht eine neue motivierende Lernumgebung mit aktivierenden Elementen, in der 3D-Inhalte mit prüfungsrelevanten Lernmodulen verknüpft werden. Durch die Integration von Mixed-Reality in den Ausbildungsalltag werden Lerninhalte anschaulicher und erfahrbar gemacht. Neben interaktiven 3D-Hologrammen enthält die Anwendung die spielerische Umsetzung von Lerninhalten. Über ein Content-Management-System und ein Learning-Management- System können Inhalte im laufenden Ausbildungsalltag verwaltet, bearbeitet und erweitert werden. Die Partizipation aller am Entwicklungsprozess ist zentral. Die Jugendlichen werden in der Ausbildung sowie beim Übergang auf den ersten Arbeitsmarkt unterstützt. Für Schulungen zum Umgang mit der digitalen Lernumgebung braucht es dabei digital kompetentes Lehrpersonal.
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KI-Kompass Inklusiv
Kompetenzzentrum für KI-gestützte Assistenztechnologien und Inklusion im Arbeitsleben
Das Projekt KI-Kompass Inklusiv wird bis 2027 ein bundesweites Kompetenzzentrum für KI-basierte Assistenztechnologien und Inklusion im Arbeitsleben aufbauen, das eine Infrastruktur bietet, um Menschen mit Behinderungen, Dienstleister, Unternehmen und andere Interessengruppen praxisnah, bedarfsorientiert und niedrigschwellig bei der Erprobung und dem Einsatz von KI-gestützten Assistenztechnologien zu unterstützen.
Im Rahmen eines Technologie-Monitorings wird eine frei verfügbare, regelmäßig aktualisierte Datenbank für KI-gestützte Assistenztechnologien erstellt. Für Menschen mit Behinderungen, Fachkräfte der beruflichen Rehabilitation sowie Unternehmen gibt es ein umfassendes Angebot an Beratung, Information, Qualifizierung und Vernetzung. Informationen über KI und den Einsatz von KI-gestützten Assistenzsystemen im Bereich der Arbeitswelt erhalten die Zielgruppen mittels Sprechstunden, Veranstaltungen, Schulungen und Workshops. Der Wissenstransfer erfolgt durch den Aufbau einer Wissensdatenbank und den kontinuierlichen Austausch mit der Zielgruppe und den Netzwerkpartnern.
In Praxislaboren und Demonstrationsformaten werden nachhaltige Lösungen für den Einsatz von KI-gestützten Assistenztechnologien mit Fokus auf eine inklusive Arbeitsplatzgestaltung entwickelt und erprobt.
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