Bundesland: Sachsen
Angabe | Antwort |
Eckdaten | |
Name, Bezeichnung | Integrierten Teilhabeplan Sachsen (ITP Sachsen) |
Veröffentlichungs- datum/ | ab dem 01.01.2020 verbindlich; Version 12-2018 |
Ausgangs- dokument | Nutzung ITP (Integrierte Teilhabeplan) vom Institut für Personenzentrierte Hilfen von Frau Prof. Dr. Gromann, Fulda (alle Behinderungsarten, alle Leistungsbereiche, alle Altersgruppen) |
Eigenentwicklung/ Fremdentwicklung | Universitäre Entwicklung und Steuergruppe |
Begleitforschung | Wissenschaftliche Begleitung. Erprobung in vier Landkreisen (Sachsen, Erzgebirge, Dresden, KSV Sachsen) |
Zeitpunkt/Phase in der Begleitforschung stattfindet | Entwicklung - Erprobung - Einführung |
Beteiligung | Steuerungsgruppe: Interessenvertreter der Menschen mit Behinderungen, Behindertenbeauftragter der Staatsregierung Sachsen |
Umsetzungsphase | ab dem 01.01.2020 verbindlich |
Instrument – Inhalte und Aufbau | |
Unterteilung/ Themenblöcke | 19 Themenblöcke |
Aufbau des (Haupt-)Instru-mentariums |
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Seitenzahlen (insgesamt) | 8 Seiten |
Erhebung des umfassenden Bedarfs - Lebensbereiche, Leistungsgruppen, Leistungsträger | Nach Leistungsgruppen (§ 6) wird nicht explizit gefragt. Auch werden im Ergebnis keine Leistungsgruppen gebildet. Aufbau nach Bereichen:
Im Bereich der Bedarfsermittlung bei Kindern und Jugendlichen: Partner, wie etwa Frühförderstellen, Kindertageseinrichtungen oder Schulen |
Fremd-Material | Keine reine Bedarfsermittlung nach Aktenlage |
Varianten | ITP Erwachsene |
Barrierefreiheit (Oberbegriff) | |
Leichte Sprache | Mein ITP in einfacher Sprache (64 Seiten) ITP in leichter Sprache für Lern- und Hörbehinderte |
Anwendung des Instruments | |
Gespräch | Dialog, Gesprächsleitfaden |
Anwendungs- hinweise | Regelmäßige Durchführung der Bedarfsermittlung |
Rolle des Instruments im gesamten BE-Prozess | In der Verfahrensbeschreibung relevant bei den Schritten 6 - 8 (insg. 13 Prozessschritte) |
Bezugsquelle | https://www.ksv-sachsen.de/einrichtungen-und-dienste.html |
"Selbstbestimmung" und die "volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft" erreicht man nur, wenn die Leistungen zur Teilhabe vorhandene Beeinträchtigungen mindern oder im besten Fall ganz beseitigen. An dieser Stelle ist eine umfassende Bedarfsermittlung der Schlüssel im Prozess. Die Beeinträchtigungen eines Menschen mit Behinderungen sowie dessen Ziele müssen personzentriert ermittelt und daraus geeignete und zielführende Leistungen zur Teilhabe erarbeitet und bereitgestellt werden.
Ist der leistende Reha-Träger nach § 14 SGB IX festgelegt, beginnt die Bedarfsermittlung. Nach Teil 1 SGB IX, der nach § 7 Abs. 1 SGB IX für alle Reha-Träger gilt, stellt der Reha-Träger den Rehabilitationsbedarf anhand der Instrumente zur Bedarfsermittlung nach § 13 unverzüglich und umfassend fest und erbringt die Leistung. Im Leistungsgesetz der Eingliederungshilfe (Teil 2, SGB IX) ist das Vorgehen spezifischer geregelt. Dort ist die Bedarfsermittlung ein Baustein des Gesamtplanverfahrens (§ 117 SGB IX), welches immer durchgeführt wird, sobald Leistungen der Eingliederungshilfe in Betracht kommen. In § 118 SGB IX sind die Vorgaben der Instrumente zur Bedarfsermittlung in der Eingliederungshilfe differenzierter als in § 13 SGB IX geregelt. In diesem Trägerbereich haben sich die Instrumente an der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) zu orientieren und eine nicht nur vorübergehende Beeinträchtigung der Aktivität und Teilhabe in verschiedenen Lebensbereichen zu prüfen.
Die Auswahl des jeweils passenden Instrumentes erfolgt durch die jeweilige Landesregierung. Auch wenn sich die Instrumente in den verschiedenen Bundesländern zum Teil auf dieselben Grundlagen beziehen, sind in den einzelnen Bundesländern spezifische Adaptionen und Abwandlungen zu konstatieren. Durch die Erstellung von Steckbriefen der jeweiligen Instrumente, die über die Nennung des Instruments hinausgeht, wurde ein Abgleich und eine Darstellung verschiedener Kriterien und somit eine übergreifende Zusammenstellung der Instrumente ermöglicht.
Dargestellt ist hier, eine Übersicht der Bedarfsermittlungsinstrumente der Eingliederungshilfe nach der Reform des Bundesteilhabegesetzes. Zu den Kriterien gehören insb. die gesetzlichen Vorgaben der §§ 13 und 118 SGB IX inklusive der Zielstellung des SGB IX sowie inhaltliche, formale und wissenschaftliche Anforderungen.